Zur Historie des Fasanengartens
Abgeschieden vom repräsentativen Zentrum des Moritzburger Jagdschlosses stellt der Fasanengarten ein einzigartiges zeitgeschichtliches Zeugnis dar. Ab 1770 wurde das einmalige Jagd- und Landschaftsterrain durch den Kammerherrn des sächsischen Kurfürsten, Camillo Graf Marcolini, auf engstem Raum gestaltet. Als zentraler Mittelpunkt der Miniaturlandschaft mit spielerisch-idyllischem Charakter wurde das Fasanenschlösschen erbaut. Das Lust- und Jagdpalais diente während der Sommermonate als privates Refugium für die kurfürstliche Familie. Das Schlösschen, idyllisch gelegen am Bärnsdorfer Großteich, ist eingebettet in eine Parkanlage mit Zierelementen wie dem Venusbrunnen und Sandsteinskulpturen. Den optischen Höhepunkt der Hafenanlage stellt die symbolisch-repräsentative Staffage des Leuchtturms dar; einzigartig in Deutschland, der als extravagantes Accessoire für maritime Festlichkeiten erbaut wurde. Zur Entstehungszeit wurde der Bärnsdorfer Großteich zum „Sächsischen Meer“, das mit Gondeln und sogar einer Fregatte befahren werden konnte.
Trotz einer schleichenden Überformung der historischen Strukturen ist bis heute die Symbiose zwischen funktionalem und höfischem Bereich spür- und erlebbar. Seit 2005 wird hier nach alter Tradition wieder eine Fasanenzucht betrieben; das einzige bekannte Beispiel im deutschsprachigen Raum.
Ausführliche Informationen zum Areal finden Sie in der Magisterarbeit "Der Moritzburger Fasanengarten" von Tina Trompler.